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Auf dem Weg zu einer buddhistischen Psychologie des Friedenstiftens

ERSTER TEIL VON JOHN MCCONNELL: Achtsame Mediation

„Das Buch handelt davon, wie man buddhistische Prinzipien zum Lösen alltäglicher Konflikte gebrauchen kann. Außerdem ist es ein gutes Beispiel dafür, wie man den Buddhismus auf die gegenwärtige soziale Wirklichkeit anwenden und mit seiner Hilfe eine bessere Zukunft schaffen kann. Wenn wir die hier dargestellten Erkenntnisse auf soziale und politische Gebiete anwenden, können wir dort tiefere Zusammenhänge erkennen und dauerhafte Lösungen finden.“ (Aus der buddhistischen Einführung)

John McConnell stellt im hier deutsch vorliegenden ersten Teil seines Buches MINDFUL MEDIATION von 1995 die buddhistische Psychologie dar und bezieht sie auf den Umgang mit sich selbst, mit anderen, mit Konflikten und auf Friedensstiftung.
Ein zentraler Begriff im Buddhismus ist SATI – Achtsamkeit. Sie hält den Geist vom Umherschweifen ab und erlaubt Geisteszuständen nicht, unbeachtet vorüberzuziehen. Sie bewahrt den Geist davor, aufgeregt und ruhelos zu werden. Man kann sie mit einem Torhüter vergleichen: Sie wacht über die verschiedenen Sinnen-Tore, durch die die Sinneseindrücke eintreten, und überprüft alles, was durch diese Tore eingeht.

Jetzt als eBuch und als Taschenbuch erhältlich

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Wie gehen wir eigentlich miteinander um? Einige meiner Gedanken zum Thema

Gesprächstherapie
Die Wirkung der Gesprächstherapie beruht darauf, dass die Klientin so viel Mühe darauf verwenden muss, ihr Problem der Therapeutin verständlich zu machen, dass sie es schließlich selbst versteht.

„Wir berühren den Saum eines Gewandes, das Verwandtschaft heißt“
Statt Kontrolle oder Hilfe: Begegnung auf Augenhöhe. Ein Denkanstoß

Plädoyer für Geduld und Langsamkeit der Friedenserzieher im Umgang mit sich selbst (und auch mit anderen)

MEDIATION? Was ist denn das?

Ein paar Gedanken über das „Miteinander-Reden

Gewaltfreie Schule

Andere „schonen“

Systemisches Gespräch

Und ein bisschen neben dem Thema:

Gesammelte kleine Texte

Fortsetzung von Heinrich Heines DONNA CLARA

Sich verteidigen ohne anzugreifen

Die Macht der Gewaltfreiheit

von Pat Patfoort

Aus dem Französischen von Ingrid von Heiseler
Werkstatt für Gewaltfreie Aktion, Baden, und
Internationaler Versöhnungsbund Deutscher Zweig 2008.

ImBuchhandel

SichNeuVerteidigenÜber das Buch: „Sich verteidigen, ohne anzugreifen“, „’böse werden’ ohne Aggressivität“, „sich entschädigen, ohne zu bestrafen oder sich zu rächen“ sind die Überschriften der drei letzten Kapitel. Im ersten Teil dagegen wird uns gezeigt: Wir alle agieren im
Entweder-Oder-System: Wir nehmen entweder die „Mehr-“ oder die „Minderposition“ ein. Unser
„Selbsterhaltungstrieb“ veranlasst uns dazu, die Mehrposition einzunehmen, denn, da wir keine dritte Möglichkeit kennen, müssten wir uns sonst mit der Minderposition abfinden. Der Selbsterhaltungstrieb ist neben der Verschiedenheit der Menschen und der Kommunikation eines der Elemente, die Pat Patfoort ihrem Konfliktmodell zugrunde legt. Indem wir versuchen, aus der Minderposition herauszukommen, setzen wir uns in die Mehrposition: entweder dem „Angreifer“ gegenüber  – und bringen damit eine „Eskalation“ – oder einem unbeteiligten Dritten gegenüber – und bringen damit eine „Kette“ – in Gang, die sogar wieder zu uns zurückführen kann. Wenn wir uns nicht aus der Minderposition erheben können, richten wir unsere Aggressivität möglicherweise gegen uns selbst („Internalisierung“). Keins davon führt jedoch zum gewünschten Erfolg, denn dass das Mehr-minder-System „funktioniert“, ist „eine Illusion“ (Kapitel 9). Aber es gibt noch ein anderes System: das Gleichrangigkeitssystem. Es bietet uns eine „3. Art der Reaktion“. Die Gleichrangigkeitsposition ist die einzig „starke“, denn sie provoziert weder Gegenreaktionen (Eskalation) noch bringt sie eine „Kette“ in Gang.

Wer im Gleichrangigkeitssystem handelt, handelt gewaltfrei. Auch wenn es nicht immer eine 100%-ig gewaltfreie Lösung geben wird,  bringt allein schon die Atmosphäre der
Gleichrangigkeit bzw. der Gewaltfreiheit, in der die Parteien gemeinsam nach Lösungen suchen, eine Annäherung der entgegengesetzten Positionen. Auf diese Weise können Konflikte gemeinsam mehr oder weniger gewaltfrei gelöst werden.

Die Art der Kommunikation spielt dabei die Hauptrolle, denn Menschen teilen einander – verbal und nonverbal – mit, welche Position sie dem anderen gegenüber einnehmen (wollen) und welche sie damit dem anderen zuweisen (wollen). Deshalb ist das kommunikative Handeln von besonderer Bedeutung.

Kommentar: Dieses Buch macht Epoche: Leserinnen werden ihr Leben einteilen in eine Zeit, bevor sie das Buch gelesen hatten, und in eine Zeit danach.

Das Buch liefert einfache Kategorien, mit denen unser täglicher Umgang miteinander ebenso wie der von Repräsentanten auf hoher politischer Ebene, ja ganzer Völker miteinander beobachtbar und beschreibbar wird. Damit, dass er beschreibbar wird, wird er beeinflussbar.

Allein schon die Lektüre des Buches ist durch seine Intensität und Eindringlichkeit eine Einübung in das Gleichrangigkeitssystem. Dazu kommen noch die angehängten Übungen, die zum Teil vermutlich sehr tief gehen. Der Übungsteil bezieht sich auf den Text des Buches, ist also nicht abzutrennen und einzeln zu verwerten. Mit Hilfe der Übungsanleitungen können Einzelne und kleine Gruppen ohne Leitung erfolgreich arbeiten (bzw. größere mit einer Gruppenmoderatorin, die keine zusätzliche Kompetenz braucht, da inhaltlich im Buch alles vorgegeben ist).

Anders als andere Anleitungen zu „erfolgreicher” Kommunikation legt das Buch  den
Schwerpunkt auf die Beobachtung unserer Handlungsweise und steckt für das neue Handeln eher einen Rahmen ab,  als dass es einfache Handlungsanweisungen gibt.

Man möchte das Buch jungen Paaren zur Hochzeit und Eltern zur Geburt ihres Kindes schenken! Für Lehrer sollte es zur Pflichtlektüre werden und es wäre auch als Klassenlektüre – etwa im Rahmen von Sozialkunde oder Friedenserziehung – geeignet. Unabdingbar wird es für das „Friedenstraining“ sein! (die Übersetzerin)

Über die Autorin: Die Belgierin Pat Patfoort, Jahrgang 1949, ist Anthropologin. Sie ist Trainerin und Mediatorin für Konflikttransformation und gewaltfreie Konfliktbearbeitung und Dozentin an Universitäten in Belgien, Italien, den Niederlanden, Schweden, Sapanien, den USA, Russland und anderen Ländern. Sie war Moderatorin von Dialog- und Versöhnungsprojekten bei Konflikten zwischen ethnischen Gruppen (u. a. im Kaukasus, Kosovo, Ruanda, Ost-Kongo und Senegal). Sie arbeitete mit Kindern, Jugendlichen, Eltern, Lehrern, Studenten, Strafgefangenen, Richtern, Polizisten, Gewerkschaftlern, Krankenschwestern u. a.  Außerdem Zusammenarbeit mit Quäkern, katholischen Organisationen (z. B. Pax Christi und Caritas), der OSZE, dem Europarat, dem belgischen Außenministerium und der UNO.

Die Macht der Vergebung

von Michael Henderson

Mitarbeit und Übersetzung aus dem Englischen: Ingrid von Heiseler
Hrsg. Bund für Soziale Verteidigung
Deutsche Originalausgabe      Oberursel: Publik-Forum 2007.
BeiAmazon

VergebungNeuÜber das Buch: Eine Reise durch mehrere Kontinente an die Brennpunkte der Konflikte und Kriege der letzten hundert Jahre. Journalistische Berichte  über die erstaunlich vielen realen Projekte der Entfeindung: Südafrika, Australien, Nordirland, “Versöhnung nach dem Zweiten Weltkrieg”, “Brennpunkt Naher Osten: Juden – Christen – Muslime”
VergebungNeu-300
Kommentare:
Wenn wir an Vergebung denken, kann sich die Furcht einstellen, das Böse könnte ungestraft bleiben. Das Wort klingt so, als könnte es bedeuten, dass Menschen das Recht, das Böse zu bestrafen, aufgeben. Aber trotzdem muss ich sehen, was das Böse mir antut: Es bewirkt, dass ich Böses mit Bösem vergelten will. Ich sehe dann alles durch die dunkle Brille des Bösen. Es lähmt mich und entfremdet mich dem Leben. Vergeben bedeutet, dem Bösen Lebewohl zu sagen, damit man nicht mehr davon gelenkt wird.
Der Prozess der Versöhnung mag sich in die Länge ziehen, weil auch die andere Seite ihre Verfehlungen erkennen muss. Wenn ich aber vergebe, dann muss ich damit nicht warten und Zeit verlieren. Vergebung gibt mir die Freiheit, jetzt sofort zu lieben. Wenn wir diese Freiheit erreichen, dann wird uns klar, dass diejenigen, die Böses getan haben, selbst Opfer sind. Wir verlieren gar nichts, wenn wir vergeben, sondern wir empfangen im Gegenteil ein Geschenk. (Pfarrer Andrija Vrane Bosnien 1998)

Das Buch spricht alle Menschen an, die von dem Wunsch erfüllt sind, dass die Ketten der Gewalt und des Hasses durchbrochen werden. Erzbischof Desmond Tutu urteilte über das Buch: “Ein zutiefst bewegendes und beredtes Zeugnis der Macht der Vergebung sowohl in dem Leben der Individuen und der Gemeinschaften als auch zwischen und innerhalb der Nationen. Es stärkt den Wandel – ein starkes Buch.”

Über den Autor: Der 1932 geborene Engländer und Inhaber der irischen Staatsbürgerschaft Michael Henderson ist Journalist und arbeitet beim Radio. In den 1950er Jahren verbrachte er zwei Jahre in Deutschland. Von 1979 bis 2000 lebte er als Fernsehmoderator in den USA. Er ist mit den “Initiativen der Veränderung”, früher “Moralische Aufrüstung”, eng verbunden. Er lebt in North Devon in Endland.

Konflikte und Konfliktlösungen

Die Transcend-Methode und ihre Anwendung

von Johan Galtung

[Aus dem Englischen von Ingrid von Heiseler (in der Ausgabe versehentlich nicht genannt)]
Berlin: Kai Homilius Verlag 2007    Globale Analysen Band 3.
BeiAmazon

Konflikte und Konfliktlösungen_0001Über das Buch: Beginnend mit Alltagskonflikten und in sechs Stufen unter den Namen der Wochentage aufsteigend bis zu den globalen Konflikten werden Konflikte dargestellt und mit Hilfe der Transcend-Methode Lösungen gefunden.

Kommentar: Die norwegische Ausgabe des Buches besetzte einige Wochen lang den ersten Platz auf den norwegischen Bestsellerlisten.
Die Adressaten sind Fachleute und interessierte Nicht-Fachleute, die darüber nachdenken, wie sie ihr Verhalten in Konflikten fruchtbarer gestalten könnten. Dazu werden sie auf unaufdringliche Weise durch die Beispiele angeleitet.

Achtsame Mediation

Buddhistische Wege der Konfliktbearbeitung

von John A. McConnell

Aus dem Englischen von Ingrid von Heiseler
Internationaler Versöhnungsbund (Hrsg) Minden 2002.

AmazonJuli13
Deutsche Nationalbibliothek

Den ersten Teil gibt es jetzt separat als eBuch und als Taschenbuch unter dem Titel
Auf dem Weg zu einer buddhistischen Psychologie des Friedenstiftens.

ebook_cover_achts_mediationAuch bei uns „im Westen“ heißt es, dass neben guten Techniken vor allem die Haltung der Mediatoren den Verlauf einer Mediation bestimme: gute Mediatoren sind freundlich, fair und selbstkritisch.
Aber woher nehmen?

Auf diese Frage antwortet das Buch von John A. McConnell:
Die buddhistische Psychologie kann einerseits die Haltung der Mediatoren begründen und andererseits ihr Verständnis für den Konfliktprozess und die an ihm beteiligten Menschen vertiefen.
Konflikte schaffen Leiden. Die Lehre Buddhas, das Dhamma, gehört überall da hin, wo es Leiden gibt, denn sie handelt von der Befreiung vom Leiden, schreibt der Autor. Als Christ bezieht er sich nicht auf das buddhistische Ziel des Eingehens ins Nibbana (Sanskrit: Nirvana), sondern er hebt den Wert des Dhamma für diesseitige Friedensprozesse hervor:

Sie müssen hier und jetzt in unseren Herzen und in der gegebenen Situation beginnen.

Wenn das Dhamma aus seiner religiösen Isolierung herausgeholt wird, zeigt sich, dass es Mittel und Wege zur Lösung von Konflikten auch in unserer modernen Welt anbietet. Mit Hilfe des Dhamma werden die Wurzeln der Konflikte in großer Tiefe beleuchtet, so daß die weiten Wege zurück in die Vergangenheit und in den Fernen Osten der Mühe wert sind.

„Anwendung des Dhamma“ heißt zuallererst Anwendung von „Achtsamkeit“: Mediatoren gehen achtsam mit den Streitenden, mit dem Mediationsprozeß und mit sich selbst um. Für die Streitenden bedeutet das, dass Achtsamkeit ihnen einen Zuwachs an Selbstwahrnehmung ermöglicht, sodass sie sich über die Gefühle klar werden, die zu ihrem konfliktträchtigen Verhalten geführt haben und die es aufrechterhalten. Sie begreifen den Konflikt als einen Prozess, an dem sie selbst beteiligt sind. Für den Mediationsprozess bedeutet es, dass die Mediatoren seinen Verlauf aufmerksam verfolgen, die Ergebnisse am Ende zusammenfassen und nach den Sitzungen darüber nachdenken. Im Umgang mit sich selbst heißt das für die Mediatoren: Sie achten auf ihre Gefühle und Gedanken. Sie zwängen sich nicht in eine Rolle und sonnen sich auch nicht darin, sondern sie richten ihre Aufmerksamkeit darauf, wie sich die für förderliche Mediation nötigen Einstellungen in
ihnen entwickeln.

Paticca-samuppada-Zyklus

 

 
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