Khushal Khan Khattak wurde 1613 geboren. Er war ein paschtunischer Kriegerdichter und Häuptling des Stammes der Khattakan im Mogul-Reich. Er rebellierte gegen die Moguln, nachdem ihm das Häuptlingsamt genommen und er eingekerkert worden war. Mit seiner Dichtung wollte er das Wohlergehen und die Einigkeit aller Paschtunen fördern. Er gilt als eine der großen Gestalten der Paschtu-Literatur und ist der Nationaldichter Afghanistans. Er starb 1689 im Alter von 76 Jahren.
Über das Buch:
„Khushal Khans Kriegergestalt ist im Dunkel der Geschichte verloren gegangen, doch seine Dichtung nicht.“ (Kapitel 13) Der Roman gründet sich auf tatsächliche Ereignisse, Namen und Orte, doch damit das Werk zu einem Roman werden konnte, war ausgedehnte Fiktionalisierung notwendig. Der Roman trifft den damaligen Zeitgeist und die Leserschaft gewinnt ein anschauliches Bild von Leben und Wesen Khushal Khan Kattaks.
Die Sprichwörter und tappas können als Prismen gesehen werden, die Licht auf Aspekte des paschtunischen Volkes und seiner Kultur werfen. Sie reflektieren und verkörpern Aspekte der Kultur: ihre Werte, Denk- und Sprechweisen, Kategorien und Kennzeichen des Umgangs der Menschen miteinander und ihr Verhalten. Sprichwörter sind sehr lebendig und spielen eine wichtige Rolle im Sprechen der Paschtunen. Sie finden sich ebenso in Schulbüchern, Zeitungen und in Radio- und Fernsehsendungen wie in Gesprächen im Basar und in den Häusern. Man hört sie in politischen Reden und politischen Kommentaren, im Streit und in hitzigen Familiendebatten. Das macht Sprichwörter nicht nur zu einer Form kluger Wortkunst, sondern auch zu einem starken Werkzeug im Wortkampf. „Seit dem 18. Jahrhundert kamen einige Europäer in die Wohgegenden der Paschtunen und hielten ihre Bräuche, Stammesstrukturen, Gesänge und auch ihre Sprache und Grammatik schriftlich fest. Einer von ihnen war der dänische Forscher Jens Enevoldsen. Er brachte dieses Buch und die beiden Bücher Einführung in Pashto und Der Pathan des Jahrhunderts – 25 Gedichte von Kushhal Khan auf Dänisch heraus.“ Dr. Yahya Wardak 2022.
Bannú, or Our Afghan Frontier ist ein Bericht über den Bannu-Distrikt in Britisch-Indien (heute nordwestliches Pakistan). Das Bannutal wurde 1848 von der East India Company eingenommen und der Distrikt wurde 1861 eingerichtet. Der Verfasser Septimus Smet Thorburn war Beamter im Indian Civil Service und im Siedlungsamt des Bezirks. Das Buch besteht aus zwei Teilen. Teil Eins umfasst sechs Kapitel, in denen über Geografie, Geschichte und das Verwaltungssystem von Bannu berichtet wird. Hervorgehoben wird die britische Herrschaft und ihre Interaktion mit den Lokaltraditionen, Sitten und den Strukturen der Herrschaft, des Grundbesitzes und des Eigentums. Der zweite Teil, der den größeren Teil des Buches ausmacht, befasst sich mit Bräuchen und Folklore. Er enthält ein Einleitungskapitel mit dem Titel: „Gesellschaftsleben, Bräuche, Glauben und Aberglaube der Landbevölkerung“ und weitere Kapitel mit den Titeln: „Beliebten Geschichten, Balladen und Rätsel“ und „Ins Englische übersetzte Pashto-Sprichwörter“. Im letzten Kapitel stehen dieselben 406 Sprichwörter in Pashto. Die Geschichten, Balladen und Rätsel sind kurz, im Allgemeinen bestehen sie aus nur wenigen Abschnitten. Sie sind in fünf Kategorien unterteilt: humorvoll und moralisch, komisch und scherzhaft, Fabeln, Marwat-Balladen (aus dem Pashto-Marwar-Stamm in Bannu) und Rätseln. Die Sprichwörter sind nach Themen geordnet, z. B. Betteln, Prahlen, Tapferkeit usw. Bedeutung und Anwendung vieler der Sprichwörter werden kurz erklärt. Ein kurzer Anhang handelt vom komplizierten System der Landzuteilung in den verschiedenen Tappas (in traditionellen Unterabteilungen) der Region Bannu. Das Buch enthält eine Karte des Distrikts Bannu und eine Karte, auf der die Beziehungen zu den benachbarten Teilen Afghanistans dargestellt sind und die Regionen Wasiristan, Kaschmir und der Pandschab.
Nur wenige Reden Ghaffar (Badshah) Khans wurden aufgezeichnet. Diese hier hielt er in den Jahren 1930 bis 1934: An zahlreichen Orten seiner Provinz ermahnte er die Zuhörer, sie sollten ein tätiges Leben führen und sich von den „Ketten der Sklaverei“ der Fremdherrschaft befreien, doch sie sollten ohne Gegengewalt „geduldig“ das ihnen von den Briten angetane Unrecht ertragen. In seinen Reden in Indien informierte er über die Zustände in seiner Provinz und über seine gewaltfreie Armee, die Khudai Khidmatgaran (Diener Gottes). Und er unterstützte Gandhis Anliegen der Verbreitung der Heimindustrie dort (Spinnen und Weben).
Über das Buch Mountstuart Elphinstone sammelte während seines monatlangen Aufenthaltes in Peshawar Informationen über Afghanistan. Er befragte Händler, Reisende, Mullahs und andere und benutzte schriftliche Quellen. Daraus erstellte er zunächst einen detaillierten Bericht für die East India Company. Später erweiterte er diesen zu dem Buch mit dem Titel An Account of the Kingdom of Caubul, and its Dependencies in Persia, Tartary, and India, das 1815 in London zuerst veröffentlicht wurde. Das Buch ist logisch und systematisch aufgebaut. U. a. stellt es die Bewohner des Landes, ihre Sitten und Lebensweise dar. Jahrzehnte lang nutzten Briten und andere Europäer es als Informationsquelle über Afghanistan. 1817 übersetzte es der Berliner Historiker Friedrich Rühs ins Deutsche. Diese Übersetzung liegt dem hier vorgelegten Text zugrunde.
Über
den Autor: Mountstuart Elphinstone wurde am 6.10.1779 als vierter
Sohn des 11.Barons Elphinstone in Schottland geboren. Schon mit 16 Jahren nahm
er Dienst in der British East India
Company. 1796 kam er nach Kalkutta. 1801 entging er knapp dem Massaker in
Benares. Später wurde er in den diplomatischen Dienst versetzt. 1808 wurde er
zum ersten britischen Gesandten am Hof in Kabul in Afghanistan berufen. Das
Ziel war, eine freundliche Allianz mit den Afghanen gegen Napoleons geplanten
Einmarsch in Indien herzustellen. 1811 wurde er zum Botschafter in Pune
berufen. Er starb 1859.
Dieses Buch ist eine Anthologie von Pus’hto-Gedichten aus dem 16. bis 19. Jahrhundert in englischer Übersetzung. Die meisten, wenn nicht überhaupt alle Dichter, waren Ṣūfis. Sie gebrauchen das dichterische Vokabular des Sufiismus: die Taverne, den Wein, die Blumen usw. Alle diese Ausdrücke sind termini technici, die den Fortschritt der Seele auf dem mystischen Pfad zu Gott darstellen. Ravertys einführender Essay Bemerkungen über die Lehre der Mystik und die Dichtung der Ṣūfis bietet einen Generalschlüssel zur Ṣūfi-Symbolik an. Die meisten hier genannten Verfasser waren, außer dass sie Ṣūfi-Dichter waren, Stammesführer oder auf die eine oder andere Weise Männer der Tat, viele von ihnen waren miteinander verwandt. Zum Beispiel zeugte der fruchtbare Khushal Khan Ashraf Khan und Abd-ul-Kadir Khan und alle drei waren hervorragende Dichter und Krieger. Ihre Dichtung spiegelt eine patriarchalische Stammesgesellschaft wider (Frauen erscheinen in diesen Texten normalerweise nicht, es sei denn als „Geliebte“ oder als Ziel von Gespött). Dies ist jedoch nicht die trostlose, engstirnige, an Kunst und Musik arme Welt der Taliban. Es ist klar, dass nicht für alle Ṣūfis die Lebensfreude nur metaphorisch ist, und außerdem weisen auch viele Verse einen Sinn für boshaften Humor auf. Die Naturbeschreibungen sind realistisch und die Liebesbezeugungen für ihr Land sind heftig. Aufgenommen wurden auch Gedichte, die nur in offenbar sehr seltenen Manuskripten zur Verfügung standen, zu denen Raverty Zugang hatte.
Der Autor: Henry George Raverty (31. Mai 1825 in Falmouth, Cornwall – 20. Oktober 1906) war Offizier in der Britisch-Indischen Armee und Linguist. Er diente von 1843 bis 1864 und stieg in der Dritten Bombay Native Infantry zum Rang eines Majors auf. Er kämpfte im Pandschab-Feldzug von 1849/50 und im Swat-Feldzug von 1850. Er erstellte eine Gazette von Peshawar zusammen. Während er in Peshawar diente lernte er bei den Gelehrten Qazi Abdur Rahman Khan Muhammadzai (1827-1899) und Mirza Muhammad Ismail (1813-1912) Pashto und erforschte die afghanische Dichtung. Nach seinem Ausscheiden aus der Armee kehrte er nach England zurück und setzte seine orientalischen Studien fort, deren Höhepunkt die umfassenden Notes on Afghanistan and part of Baluchistan und seine unveröffentlichte History of Herat waren. Im Alter von 81 Jahren starb er 1906 in Grampound Road, Cornwall, England.
Den Text hat der fiktive Autor veröffentlicht. Die eigentlichen Geschichten erzählt ein „alter Mann“. Mit ihnen versetzt er uns ins goldene Zeitalter Aleppos: eine Zeit der Kunst, der Musik und des Wohlstandes und in die Gesellschaft der banat al-ishreh, von Frauen, die zusammenleben, einander lieben und die von den Honoraren für ihr Singen und Tanzen in Häuser von Wohlhabenden leben. Diese Erzählung wird von den Erlebnissen des fiktiven – übrigens namenlosen – Autors im Haus des „alten Mannes“ und von Gesprächen mit ihm gerahmt. Die Spannung wird dadurch aufgebaut und erhalten, dass der Erzähler alles „in der richtigen Reihenfolge“ erzählt, so wie es die Protagonisten erlebt haben. Erst zu Beginn des letzen Drittels des Buches wird deutlich, was den Erzähler mit den Gestalten seiner Erzählung verbindet. Das Rätsels um den finsteren Butler, der den fiktiven Autor während seines Aufenthaltes im Haus lebensgefährdend bedroht, wird erst im letzten Kapitels gelöst.
Der Autor: Nihad Siris wurde 1950 in Aleppo in Syrien geboren. Er arbeitete zunächst als Ingenieur und wurde dann zu einem von der Kritik gefeierten Romanautor, Stücke- und Drehbuchschreiber. Sein Roman Ali Hassans Intrige wurde 2004 auf Arabisch und 2008 auf Deutsch veröffentlicht und gewann 2013 den Coburger Rückert-Preis.
Die syrische Regierung überwachte ihn und übte zunehmend Druck auf ihn aus. 2012 verließ er deshalb Syrien und reiste nach Ägypten. Jetzt lebt und arbeitet er im Exil, seit 2013 in Berlin. Autor und Übersetzerin sind einander persönlich bekannt.